IFHandwerk e.V.

Kriminalisierung von Handwerkern

Kriminalisierung von Handwerkern durch Schwarzarbeitsfahnder: Der Fall Heino P. und weitere Beispiele

Heino P. hatte zum zweiten Mal Besuch: Mitarbeiter der Kripo und des Ordnungsamtes durchsuchten sein Büro zum zweiten Mal und beschlagnahmten Unterlagen. Wieso? Heino P. hat gearbeitet und ist offensichtlich Konkurrenten ein Dorn im Auge. Dabei handelt es sich um eine Firma, die ordnungsgemäß in die Handwerksrolle eingetragen ist und keine Schwarzarbeit macht. Heino P. ist kein Einzelfall.

Am Freitag, den 7. März treffen sich Handwerker und interessiere Bürger auf Einladung des IFHandwerk in Drage bei Winsen (Niedersachsen).

Heino P. wird seine Geschichte erzählen und Rechtsanwalt Ernst Medecke wird den Fall aus juristischer Sicht kommentieren. Verbandsgeschäftsführer Michael Wörle wird darüber referieren, was Schwarzarbeit wirklich ist.

Treffpunkt und Anfahrtsbeschreibung:

Die Veranstaltung des IFHandwerk e.V. findet um 19.30 Uhr im Cafe-Restaurant „Marschendeel“ (Hundener Straße 21, 21423 Drage-Hunden Tel. 04179-7557839) in Niedersachsen statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Der Veranstalter

Veranstalter ist der Interessenverband freier und kritischer Handwerkerinnen und Handwerker e.V., der sich für die Abschaffung des Meisterzwangs in Deutschland einsetzt. Handwerker ohne Meisterbrief werden gegenüber ausländischen Konkurrenten benachteiligt.

IFHandwerk begrüßt Clements Initiative zur Absenkung des Meisterzwangs

Der IFHandwerk als Interessenverband freigesinnter Handwerker begrüßt die Initiative von Wirtschaftsminister Clement als Schritt in die richtige Richtung. Damit hat Clement auch die Mehrheit der Bevölkerung, nicht nur der IFHandwerks-Mitglieder hinter sich. 70% der bundesdeutschen Bevölkerung begrüßen diesen Schritt ebenfalls. Dies ergab eine Spontanbefragung der Tagesschau im Internet.

Damit setzt die rotgrüne Koalition das um, wofür sich dier IFHandwerk einsetzt und was die Koalition im Koalitionsvertrag vereinbart hat. Beabsichtigt ist die – wörtlich – „erleichterte Betriebsübernahme durch langjährige Gesellen und Lockerung des Inhaberprinzips“.

Nach heutiger Rechtslage dürfen Handwerker ohne Meisterbrief kein Unternehmen gründen, das mit einem angestellten Meister in die Handwerksrolle eingetragen wird. Mit einer Ausnahme: Bei Gründung einer GmbH. Hier reicht die Einstellung eines Handwerksmeisters. Ansonsten muss dieser grundsätzlich nach § 7 Abs. 4 persönlich haftender Gesellschafter sein und maßgebend mit der technischen Leitung betraut sein (Inhaberprinzip). Dieses möchte die Bundesregierung wie bei der GmbH weiter lockern.

Wie der IFHandwerk den Beschluss bewertet:

Der IFHandwerk wird die weitere Entwicklung genau beobachten, um zu verhindern, dass der gute Vorsatz nicht wie bei den Leipziger Beschlüssen als kleiner zahnloser Tiger startet und als Bettvorleger der rotgrünen Regierung landet. Außerdem ist die Absenkung des Inhaberprinzips für langjährige Gesellen wirklich nur ein sehr halbherziger Trippel-Schritt. Warum sollten Einzelunternehmer und Personengesellschaften schlechter behandelt werden als Inhaber einer GmbH?

Der IFHandwerk fordert die ersatzlose Abschaffung des Meisterzwangs. Die Kunden sollen entscheiden, wen sie beauftragen sollen, nicht Neid und Konkurrenzschutz. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt.

Seminar für Handwerker ohne Meisterbrief

Am 15. März veranstaltet der IFHandwerk für Handwerker ohne Meisterbrief ein Seminar „Selbstständiger Handwerker – ohne Meisterbrief“. Anmeldung und Information unter der Telefonnummer 040 – 399 00 332.

Rentenversicherungspflicht für Selbstständige

Berlin – Die rotgrüne Regierung plant, dass sich bald auch Selbstständige in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern müssen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Damit werden allen Selbstständigen in Handel, Handwerk und in handwerksnahen Dienstleistungen weitere Lasten aufgebürdet. Für viele, die unter der konjunkturellen Flaute leiden, dürfte das das Fass zum Überlaufen bringen. Hinzu kommen neue Besteuerungspläne. Der Bundesfinanzminister plant, die Altersvorsorge durch Immobilien und Aktien durch eine neue Pauschalsteuer zu kürzen. Der IFHandwerk protestiert gegen die weitere Belastung kleiner und mittelständischer Unternehmen. Aufschwung entsteht so nicht.

Gesellen sollen künftig Betriebe führen dürfen

Berlin – Die Grünen haben in den Koalitionsverhandlungen eine erneute Reform der Handwerksordung durchgesetzt: Schon im kommenden Jahr sollen alle (!) Handwerksbetriebe nicht nur von Meistern, sondern auch von Gesellen geführt werden dürfen – nicht nur GmbHs. Die Meister pflicht, die auf mittelalterlicher Tradition gründet, wird außerhalb der Handwerkskammern zunehmend als Anachronismus wahrgenommen. Sie bremst Gründer, weil der Weg zum Meisterbrief lang und vor allem teuer ist, und sie benachteiligt deutsche Betriebe im Vergleich zu ausländischen Wettbewerbern, die sich an die komplizierten Standesregeln nicht halten müssen.